Malta im Herbst: Ein Paradies für Entdecker

Südeuropa
Die Küste von Malta

Wer im Herbst noch ein mal den Drang nach einem wenig Sonne verspürt, für den kann die Insel Malta ein kleiner Geheimtipp sein. Südlich von Italien locken auch im Herbst noch 25 bis 28 Grad. Dies ist ein kurzer und persönlicher Reisebericht unseres Mitarbeiters Tim über seine Erlebnisse im Oktober 2024.

Anreise und Hotel

Wie überall sind die Flüge am günstigsten außerhalb der Hauptsaison. So buchten wir für 70€ je Richtung einen Flug vom BER in Richtung Malta International Airport. Unser Hotel befand sich in der kleinen Stadt San Ġiljan, welche sich nördlich der Hauptstadt Valetta befindet. Bequem fuhren wir nachts mit dem Taxi für knapp 20€ zum einchecken in das Hotel. Fahrdienstanbieter wie Bolt und Uber sind weit verbreitet auf der Insel und innerhalb weniger Minuten verfügbar.

Wer nicht nur auf Badespaß aus ist sondern sich auch für Kultur interessiert, der macht rund um Valletta in einem Hotel nichts verkehrt, denn die meisten Sand-Strände sind Nord-westlich auf der Insel gelegen.

Die Stadt Sliema

Erkundung am Ersten Tag durch Sliema

Ausgeschlafen und das englische Frühstück verzehrt, machten wir uns auf eine kleine Erkundungstour zu Fuß durch San Ġiljan und Sliema. Die aneinandergrenzenden Städte lassen sich in einem 30 Minuten Spaziergang bequem durchlaufen. Auch wird oft empfohlen mit dem günstigen Bus zu fahren, wir entschieden uns allerdings für ein Mietauto.

Die beiden Städte sind auch als Partystädte bekannt, so findet man an fast jeder Ecke einen Club, eine Bar oder ein Restaurant. Ein Tipp für jeden der günstig essen möchte ist, nach kleinen Bäckereien am Straßenrand Ausschau zu halten. Diese verkaufen für 0,80€ Pastizzi, kleine gefüllte Teigtaschen, aber auch andere warme Speisen wie Pizza. Jedoch sollte man nicht am Straßenrand in Touristengebieten bei Ständen kaufen, bei denen keine Preise dran stehen.

Auto fahren auf Malta

Auf Malta herrscht Linksverkehr, an den man sich allerdings schnell gewöhnt hat. Wir empfehlen ein Automatikauto zu buchen, denn schalten mit der linken Hand kann eine zusätzliche Schwierigkeit darstellen.

Der Verkehrsfluss ist sehr angenehm durch viele Kreisverkehre. Warten an lästigen Ampeln kommt so gut wie nie vor und auch Staus sind eine Seltenheit. Die meisten fahren leicht unter der vorgeschriebenen Geschwindigkeit, daran sollte man sich anpassen. Es gibt allerdings viele Blitzer, auf die jedoch freundlicherweise mittels Hinweisschild verwiesen wird.

Parken kann man überall dort, wo es eine weiße Linie am Fahrbahnrand gibt. Auf gelben Linien ist dies verboten. Es gibt auch eine Reihe von öffentlichen Parkplätzen, die meist von einem Parkplatzwächter betreut werden. Sollte dieser nach dem Parken auf das Auto drauf zu kommen und Geld wollen, ist dies ein rein freiwilliges Trinkgeld.

Valletta: Die kleinste Hauptstadt eines EU Staates

In Valletta einen Parkplatz zu finden kann sich schwierig gestalten, dennoch versuchten wir unser Glück und fanden südlich der Stadt an einem Fahrbahnrand einen freien Platz um die Stadt weiter zu Fuß zu durchstreifen. Die Innenstadt ist umgeben von Befestigungsanlagen, so fuhren wir mit einem Fahrstuhl für einen Euro nach oben und erreichten die Upper Barrakka Gardens, ein kleiner aber ansehnlicher Park inmitten der Hauptstadt.

Blick auf Valetta

Die vielen kleinen romantischen Gassen laden auf einen Spaziergang ein und auf den großen Plätzen können Prunkvolle Bauwerke bestaunt werden. Der Tritonbrunnen und das Tor zur Stadt sind einen Abstecher wert.

Das große Highlight für uns war das Fort St. Elmo, welches im 17. Jahrhundert vom Johanniterorden erbaut wurde. Über den Eingang vom Nationalen Kriegs Museum lässt sich dieses für 10€ erkunden. Die Ausstellung ist klein, aber fein. Vielmehr bietet St. Elmo eine Atemberaubende Aussicht über Valletta und angrenzende Städte, der Besuch war jeden Cent wert.

Impressionen aus Valetta

Strände und Buchten

Schöne Sandstrände findet man fast nur im Nordwesten der Insel. Auch zur Herbstzeit sind diese gut besucht. Empfehlenswert sind zum Beispiel die aneinandergrenzenden Strände Golden Bay und Riviera Beach, die zeitgleich über einen kurzen Wanderweg zu einer sehr schönen Aussicht führen. Im Süden der Insel fanden wir inmitten der Stadt Il-Brolli den Pretty Bay, ein kleiner Strand mit Blick auf den Hafen. Auch der St. Peters Pool ist bei geringem Wellengang ein sehr gute alternative.

Buchten auf Malta

Auf der ganzen Insel, verteilt findet man schöne Buchten, die sich weniger zum Baden eignen, jedoch eine sehr schöne Aussicht zum entspannen bieten, wie zum Beispiel St Thomas Bay oder die Aussichten auf das Hofriet Fenster. In unmittelbarer Nähe ist auch die Kleinstadt Marsaxlokk, die einen traumhaften kleinen Hafen mit vielen Fischerbooten bietet.

M’Dina - die Stadt der Stille

Wer nach Valletta noch nicht genug Kultur bekommen hat, der kann nach M’Dina inmitten der Insel fahren, eine kleine mittelalterliche Stadt mit vielen kleinen Gassen und einer tollen Aussicht auf die Umgebung.

Ganz in der Nähe befinden sich die St. Paul’s und St. Agathas Katakomben. Für 6€ können die über 1500 Quadratkilometer großen Grabstädten besichtigt werden.

Eindrücke aus MDina

Nicht weit von M’Dina entfernt verlaufen die Victoria Lines, eine ehemalige Befestigungsanlage, die sich über 10 Kilometer durch das ganze Land strecken. Heute ist dies ein Wanderweg.

Die Victoria Lines

Kultur mal anders, im verlassenen Hotel Jerma

Heute ummauert und seit 2007 verlassen, befindet sich im Südosten Maltas das Hotel Jerma. Dieser mystische Ort lädt zum erkunden ein, betreten allerdings auf eigene Gefahr und nicht für Kinder geeignet. Wer auf Lost Places steht, der kommt definitiv auf seine Kosten. Ein Zugang zum Gelände befindet sich am Strand über eine kleine provisorische Treppe.

Der Lost Place eines verlassenen Hotels

Gozo, die kleine Schwester Maltas

Lohnenswert für einen Tagesausflug ist auch die Schwesterinsel Gozo. Schöne Sandstrände wie der Ramla Bay sind Badevergnügen pur. Auch in der Inselhauptstadt Victoria lässt es sich gut verweilen.

Impressionen der Nachbarinsel Gozo

Die Anreise mit der Fähre ist sehr bequem. Dazu mit dem Auto in Cirkewwa anstellen und problemlos übersetzen. Bezahlt wird erst auf dem Rückweg in Mgarr an einem Schalter. Für ein Auto inklusive Fahrer bezahlt man 16€. Für jeden weiteren Erwachsenen 5€. Auf dem Sonnendeck der Fähre bekommt man eine sehr gute Sicht auf die Inseln des Staates Maltas - besonders bei Dunkelheit sind die gut ausgeleuchteten Städte bestens zu erkennen.

Lust bekommen?

Auf Malta gibt es auch im Herbst noch genügend Sonne. Ein Urlaub von 4 bis 5 Tage sind vollkommen ausreichend, um den kleinen Inselstaat und dessen Kultur kennen zu lernen. Verhältnismäßig günstig und nicht ganz so überlaufen wie andere Touristenregionen ist Malta definitiv einen Abstecher wert.