Facettenreiches Asien: Eine Kreuzfahrt durch Kultur und Kontraste

OstasienSüdostasien
Der zentrale Platz in der Altstadt von Shanghai

Eine Reise durch Asien ist wie eine Reise durch die Facetten eines Juwels – vielfältig, faszinierend und oft anders als erwartet. In meinem zweiwöchigen Abenteuer auf hoher See durfte ich einige der atemberaubendsten Orte Asiens entdecken, von den geschäftigen Straßen Bangkoks bis zu den malerischen Landschaften von Ishigaki. Hier ist ein Rückblick auf meine unvergessliche Reise:

Bangkok – Eine Stadt der Kontraste

Meine Reise begann in Bangkok, der pulsierenden Hauptstadt Thailands. Die Stadt empfing mich bei 34 Grad und 85% Luftfeuchtigkeit mit einer Mischung aus Tradition und Moderne. Während ich bei die glitzernden Wolkenkratzer der Hauptstadt bewunderte, erzählten die alten Tempel Geschichten von vergangenen Zeiten.

Alte Tempelruinen nahe Bangkok
Eine von vielen historischen Tempelruinen in Ayutthaya

Eine Bootsfahrt auf dem majestätischen Chao Phraya Fluss führte mich nach Ayutthaya, der einstigen Sommerresidenz der Könige Thailands. Hier, unter der sengenden Sonne, konnte ich den eindrucksvollen Sommerpalast und die prächtigen Tempelruinen bestaunen.

Wie eine Perlenkette reihen sich Tempelruinen an Tempelruinen und erzeugen ein einmaliges Ambiente (unweit des gepflegten Palastes). Besonders Eindrucksvoll ist der "große liegende Buddha der Welt", der liebevoll restauriert vor einer der Ruinen thront.

Der Park am Sommerpalast der Könige
Die Gartenanlage des königlichen Sommerpalastes

Eine Reise nach Thailand sollte im besten Falle im "Winter" erfolgen, da hier das Klima wie in unserem Fall zwar heiß aber noch halbwegs erträglich ist. In der Sommerzeit sind 45 Grad bei 90% Luftfeuchtigkeit hier eher die Regel und machen Erkundungen der zahlreichen UNESCO-Weltkulturerbestätten nahezu unmöglich.

Ho Chi Minh Stadt – Ein Blick in die Moderne

Die nächste Station meiner Reise war Ho Chi Minh Stadt (im Süden Vietnams), ein Schmelztiegel der Kulturen und des Fortschritts (inmitten des sozialistischen Vietnam). Trotz des hektischen Treibens und der modernen Architektur spürte ich hier auch die Spuren der Vergangenheit, als die Stadt noch unter dem Namen Saigon bekannt war. Heutzutage wird nur noch der innerste Stadtkern als Saigon bezeichnet.

Die alte Hauptpost von Saigon
Die alte Hauptpost von Saigon

Die Straßen waren ein ständiges Gewirr aus Mopeds und Menschen, und die Atmosphäre war geprägt von einem Mix aus Tradition und Fortschritt. Ampeln und Kreisverkehre haben nur eine symbolische Funktion, denn mangels öffentlichem Nahverkehr ist die Stadt nah am Verkehrskollaps.

Eindrucksvoll zeigen sich die ehemalige Hauptpost und die Kirche aus französischer Besatzung im Herzen der Metropole. Doch durch die Bautätigkeit der vergangenen Jahrzehnte hat die Stadt viel von ihrem Charakter aus der Kolonialzeit eingebüßt und Altbausubstanz verloren.

Moderne Wolkenkratzer in Ho Chi Minh Stadt
Die Moderen Seite von Ho Chi Minh Stadt

Die heutige Erscheinung von Saigon erinnert eher Finanzzentren wie etwa Frankfurt am Main mit vielen Türmen, Gebäuden aus Glas und einzelnen historischen Schmuckstücken. Abseits der Straßen gibt es aber auch kleine kulturelle Highlights zu entdecken, wie etwa das Nationalmuseum mit dem weltweit letzten Wasserpuppentheater. Hierbei handelt es sich um eine Jahrhunderte alte Kunstform, die nur noch in Ho Chi Minh Stadt aufgeführt wird.

Da Nang / Ba Na Hills – Über den Wolken von Vietnam

In Da Nang (in der Mitte von Vietnam) änderte sich das Wetter schlagartig. Es wurde bewölkt und kühl, ein Kontrast zu den heißen Temperaturen, die ich bisher gewohnt war.

Die laengste Seilbahn der Welt
Die Seilbahn bringt einen in 30 Minuten auf 1500 Meter Höhe

Doch die Landschaften und Sehenswürdigkeiten machten den Wettereinbruch schnell vergessen. Vom Liegeplatz in Da Nang ging es in 45 Minuten an den Fuß der eindrucksvollen Ba Na-Bergkette. Ziel war das Sun World Ba Na Hills in 1500 Metern Höhe.

Die historischen Häuser aus Zeit der Franzosen
Die historischen Häuser auf Zeit der Franzosen

Hierbei handelt es sich um einen Themenpark, der gern auch als "Disneyland von Vietnam" bezeichnet wird. Grundlage hierfür war eine mittelalterlich anmutende kleine Stadt, welche die Franzosen während der Kolonialzeit (primär für Erholungszwecke) errichteten.

Diese geriet über viele Jahrzehnte in Vergessenheit und wurde um die Jahrtausendwende wiederbelebt. Heute zeigen sich die Handgemauerten Gebäude liebevoll restauriert im Herzen des Themenparks, der ringsherum mit einer Vielzahl an Attraktionen erweitert wurde.

Das erste Highlight ist dabei schon der Aufstieg, denn dieser erfolgt ausschließlich mit der Seilbahn. Die längste Seilbahn der Welt (5,8 Kilometer lang) wurde von Experten aus Österreich errichtet und bietet während der 30 minütigen Fahrt einen gigantischen Ausblick auf den dschungelartigen Wald und die entfernte Küste.

Die Goldene Brücke von Ba Na Hills
Die Goldene Brücke, das Wahrzeichen der Ba Na Hills

Das Wahrzeichen des Freizeitparks ist die Goldene Brücke, die auf Steinhänden getragen wird und über den Wolken thront. Da die Wetterbedingungen hier sehr wechselhaft sind ist ein Blick von der Brücke leider nur an wenigen Tagen im Jahr möglich.

Hong Kong – Eine Stadt der Gegensätze

Hong Kong heißt auf Deutsch so viel wie Duftender Hafen und zeigt schon vor dem ersten Besuch, wie wichtig dieser Platz für den Handel ist. Die Stadt begrüßte mich mit seiner beeindruckenden Skyline, die schon die Einfahrt mit dem Schiff zu einem Erlebnis macht. Kaum ein Ort in Ostasien vereint so viel Tradition und Moderne auf solch faszinierende Weise.

Während ich durch die Straßen von Kowloon schlenderte und die Vielfalt der Stadt bewunderte, konnte ich auch die Spuren der britischen Kolonialzeit erkennen. Die wechselvolle Historie ist überall gut zu erkennen und es reihen sich Bauteile verschiedener Epochen aneinander. Anders als in Ho Chi Minh Stadt versteht Hong Kong die Brücke zwischen Altbau und Hochhaus zu schlagen.

Hong Kong bei Nacht
Die Skyline von Hong Kong bei Nacht

Der Liegeplatz im Hafen könnte besser nicht sein, denn der Ausblick ist gigantisch und gerade in den Abendstunden mit buntem Lichterkonzert einmalig. Die Stadt pulsierte vor Energie und Lebensfreude, und ich genoss jeden Moment meines Aufenthalts.

Wer einen Urlaub in Asien plant, sollte definitiv nach Hong Kong reisen. Keine andere Metropole hat so einen guten öffentlichen Nahverkehr, so viele Möglichkeiten zum Einkaufen und ist dank der überall akzeptierten Octopus-Bezahlapp bzw. Octopus-Bezahlkarte so touristenfreundlich. Für Filmfans gibt es nahe dem Hafen zudem ein besonderes Highlight mit dem Walk of Stars. Hier sind die Berühmtheiten der Stadt im Geländer verewigt. Dem bekanntesten Sohn Hong Kongs, Bruce Lee, wurde sogar eine lebensgroße Staue gewidmet und dient als Ausgangspunkt für den Bruce Lee-Walk. Folgt man dem Pfad gelangt man zu den Drehorten seiner Filme.

Keelung, Shifen & Jiufen – Taiwan entdecken

Taiwan empfing mich mit seiner grünen Landschaft und seiner einzigartigen Kultur. Ich habe viele Landschaften gesehen auf meiner Reise, aber keine Region hat mich so nachhaltig beeindruckt wie jene der Insel Taiwan.

Regenwetter auf Taiwan
Ein ganz normaler (Regen)Tag auf Taiwan

Der höchste Berg (der Jade Berg) ist knapp 4000 Meter hoch und thront über der fast ganzjährig dichten Wolkendecke. Etwa 300 Tage im Jahr regnet es auf Taiwan, weshalb viele Häuser im Umland ein leicht grüne, moosige Patina haben.

Handgemachte Papierlaternen
Ein Zug fährt durch die Ladenstraße von Shifen

In Shifen und Jiufen, zwei kleineren Orten im Umland von Taipeh, konnte ich die traditionelle Architektur bewundern und die köstliche taiwanesische Küche genießen. Shifen etwa ist der letzte Ort des Landes, der noch die alte Kunst der Papierlaternen-Herstellung praktiziert.

Die Papierlaternen sind für die Taiwanesen von besonderer Bedeutung, da jede Familie bei der Geburt eines Kindes eine solche Laterne vor die Tür stellt (als Zeichen für Nachwuchs).

Historische Häuser der alten Goldgräberstadt
Die alte Goldgräberstadt Jiufen

Die ehemalige Goldgräberstadt Jiufen könnte malerischer nicht sein. Steil am Berg gelegen reihen sich liebevoll restaurierte Häuser in engen Gassen aneinander. Es herrscht ein reges Treiben das an einem Marktplatz erinnert und für ganz einmalige Blicke, Gerüche und Erlebnisse sorgt. Die Hauptstraße führt 300 Stufen nach oben und zeigt die schönsten Zeugnisse der traditionellen Architektur.

Ishigaki - Das japanische Hawaii

Die Insel Ishigaki bot mir eine willkommene Abwechslung zu den Eindrücken der vergangenen Tage mit ihren weißen Sandstränden und türkisblauem Wasser.

Die Kabira Bucht auf Ishigaki
Die Kabira Bucht auf Ishigaki

Die südlichste Insel Japans liegt nicht weit von Taiwan und den Philippinen entfernt und besticht durch seine einmalige Erscheinung. Die ganze Insel fühlt sich an, als wäre man auf Hawaii. Große Hibiscus-Blühten und Palmen am Straßenrand, weiße Traumstrände, dichter Dschungel auf teils steilen Bergen und sumpfige Mangroven unweit entfernt.

Die Vegetation auf der Insel Ishigaki ist so vielfältig und sucht definitiv seinesgleichen. Es ist ein wahres Paradies, das keine alten Bauwerke und Denkmäler braucht. Das i-Tüpfelchen sind die Tropfsteinhöhlen und das riesige Korallenriff, das für natürliche Abwechslung sorgen. Wer die Chance hat die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden wird eine Tour erleben, die lange im Gedächtnis bleibt.

Shanghai – Ein Highlight zum Abschluss

Meine Reise endete in "der Stadt am Meer". Shanghai ist eine Stadt, die für ihre atemberaubende Skyline und ihren beeindruckenden Kontrast zwischen Alt und Neu bekannt ist. Ähnlich wie in Hong Kong wird hier die Kolonialgeschichte deutlich spürbar. Doch auch das moderne China lässt sich in dieser Megametropole erleben. Die historische Altstadt mit ihren traditionellen Gebäuden und engen Gassen war ein faszinierender Kontrast zur glitzernden Skyline von Pudong. Ganze 15 Millionen Einwohner verteilen sich auf einer Fläche von 110 Kilometern Ausdehnung - keine Stadt in den zwei Wochen war so gigantisch groß wie Shanghai.

Ein Blick auf Shanghai aus rund 400 Metern Höhe
Ein Blick auf Shanghai aus rund 400 Metern Höhe

Das Schiff macht mitten auf dem Fluss Pudong, gegenüber der weltbekannten Skyline, fest. Im Herzen der Stadt liegt die Altstadt, gern auch als "Chinatown" bezeichnet, da hier der traditionelle Baustil dominiert. Nicht weit entfernt liegt die Uferpromenade "The Bund" sowie die Stadtviertel der Briten und Franzosen. Beide hatten große Areale von Shanghai gepachtet und entsprechend ihre baulichen Spuren hinterlassen. Dieser Mix aus kolonialen Stadtvierteln trägt maßgeblich zur grandiosen Atmosphäre von Shanghai bei. Wer China kennenlernen will, ist im Finanzzentrum Shanghai genau richtig. Das essen ist authentisch, die Geschäfte einzigartig und die Region lädt ein zum Entdecken.

Insgesamt war meine zweiwöchige Asienkreuzfahrt eine Reise voller Kontraste und Vielfalt. Von den geschäftigen Straßen Bangkoks bis zu den malerischen Landschaften von Ishigaki habe ich die Schönheit und Vielfalt Asiens in all ihren Facetten erlebt. So verschieden die Häfen waren, so bunt waren die Kulturen, deren Vergangenheit und Landschaften. Es war eine unvergessliche Reise, die mich mit Erinnerungen und Eindrücken fürs Leben zurückgelassen hat.

Bilder © Touristik-Center